Neues Theater I Luzern
Nessun Dorma , Neues Theater | LuzernOffener Projektwettbewerb | 2022
Architektur: Daniele Marques & Rainer Schlumpf
Mitarbeit: Clara Maria Puglisi
Der Entwurf formuliert einen Prospekt entlang der Reuss front gegenüber der Altstadt und bildet einen zentralen Platzraum bei der Jesuitenkirche am Übergang von der mittelalterlichen Struktur zur Stadterweiterung des 19. Jahrhunderts. Dieser Platzraum öffnet sich zum Reussraum und ist definiert durch die eindrückliche Seitenansicht der barocken Jesuitenkirche und dem Frontispiz des neuen Stadttheaters. Die Proportionen und die Dimensionen des Platzes sind vergleichbar mit den historischen Platzen in der gegenüberliegenden Altstadt. Die Breite des Theaterplatzes zollt der Bedeutung der Kirchenfassade den nötigen Respekt und erlaubt eine weitere gute Belichtung des Kircheninnenraums.
Die Arkaden des neuen Theaters binden das Erdgeschoss mit Foyer und Gastronomie räumlich an die Stadtebene und führen diese niederschwellig in das Gebäude hinein. Die Kapellbrücke, die Arkaden und die Buobenmattpassage verbinden sich wie eine Perlenkette zu einer Fussgängerachse von der Altstadt zum Theater und weiter zur Neustadt.
Die Architektur des neuen Gebäudes setzt sich mit der Typologie und Ikonografie des Theaterbaues auseinander. Die Gebäudeform nutzt die wesentlichen Teile der Anlage, Foyer, Saal und Bühnenturm als Grundlage für die typologische Gliederung des Baukörpers. So bindet sich der Hauptkörper mit dem Foyer und dem ganzen KünstlerInnen- und Betriebsbereich in den Massstab der die Flussfront begleitenden Fassaden der Umgebung ein. Die gestaffelte und zurückgesetzte Höhenentwicklung zeigt einen Dachabschluss des Saalvolumens auf der maximalen Höhe der Nachbardächer. Der Bühnenturm schliesst das Gebäude mit einer Art Krone ab, bezieht sich auf die Achse des Rathaussteges und nimmt referenziell Bezug auf die Silhouette der historischen Stadtvedute.